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Hyperopie (Weitsichtigkeit)

Weitsichtigkeit bedeutet, daß die Augenlinse bereits beim Blick in die Ferne akkomodieren, d. h. sich einstellen oder zusammenziehen muß, um ein scharfes Bild auf der Netzhaut entstehen zu lassen.

Wenn man z.B. eine Weitsichtigkeit von +2,5 Dioptrien hat, dann muß man bereits beim Blick in die Ferne das Auge den selben Akkomodationsaufwand leisten wie ein normalsichtiges Auge beim Lesen in 40 cm Entfernung. Beim Blick in die Nähe kommt dann die Naheinstellung ( d.h. +2,5 Dioptrien) noch hinzu, so daß +5,0 Dioptrien statt +2,5 Dioptrien zum Lesen akkomodiert werden müssen.
Dieses weitsichtige Auge muß also den ganzen Tag bereits beim Fernblick genauso viel akkomodieren - also arbeiten - wie ein normales Auge dies nur beim Lesen würde. Beim Lesen wäre es sogar doppelt soviel.

Bis zu einer gewissen Stärke kann die Augenlinse meist eine Weitsichtigkeit gut ohne Beschwerden ausgleichen. Ab einer gewissen Stärke allerdings wird es für das Auge sehr anstrengend, sich anzupassen.
Dies kann zu Beschwerden wie vorzeitige Ermüdung beim Lesen, Druckgefühl, Augenbrennen, gerötete Augen und sogar Kopfschmerzen führen. In diesem Fall verhilft eine entsprechende Brille zu einem entspannterem und bequemeren Sehen.
Viele Weitsichtige können also ohne Brille genauso gut sehen wie mit der Brille, nur eben unter vermehrter Anstrengung. Die Weitsichtigkeit fällt daher oft zum Schulbeginn oder z.B. bei Prüfungsvorbereitungen auf, wenn viel gelesen werden muß.

In den ersten Lebensjahren, während das Sehen noch erlernt wird, besteht die Gefahr der Entstehung einer Schwachsichtigkeit ( = Amblyopie), wenn eine stärkere Weitsichtigkeit nicht mit einer Brille korrigiert wird. In diesen Fällen muß eine Brille getragen werden ( siehe auch Amblyopie ).

Bekommt ein weitsichtige/r Patient/in zum ersten Mal eine Brille, so kann es passieren, daß er zunächst mit der Brille schlechter sieht als ohne Brille. Das kommt daher, weil die Augen bisher immer versucht haben, die Weitsichtigkeit auszugleichen und die Linse daher noch verkrampft ist. Es dauert dann eine gewisse Zeit, bis die Augen unter der Brille entspannen. Aus diesem Grunde muß in den meisten Fällen die Pupille mit Augentropfen erweitert werden, um die Weitsichtigkeit exakt ausmessen zu können. Die Tropfen wirken über einige Stunden und das Sehen ist verschwommen.

Bei der Weitsichtigkeit kann die Brille verschiedenen Zwecken dienen:
  • einmal zum besseren Sehen - bei stärkerer Weitsichtigkeit
  • zum entspannteren Sehen - bei geringerer Weitsichtigkeit
  • zur Behandlung und Vermeidung der Amblyopie ( d.h. Schwachsichtigkeit) bei Kindern
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